Beschlussvorschlag:
Der Kreistag möge beschließen:
- Vor einer Entscheidung über die zukünftige Ausrichtung der Kreisklinik Groß-Gerau ist eine auf Fakten basierende und wissenschaftlich fundierte demografische und epidemiologische Prognose für die Bevölkerung des Kreises Groß-Gerau durch den Kreisausschuss einzuholen.
- Diese Prognose hat insbesondere folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Bevölkerungsentwicklung im Kreisgebiet,
- Entwicklung der stationären und ambulanten Fallzahlen,
- ausgewählte Krankheitsbilder mit besonderer Relevanz für die regionale Gesundheitsversorgung,
- medizinische, pflegerische und gesellschaftliche Trends mit Einfluss auf die Versorgungsstruktur,
- Kapazitätsbedarf für ambulante und stationäre Versorgungsleistungen,
- Entwicklungsbedarf für Begleitstrukturen im Rettungsdienst und in der Notfallversorgung.
- Hierüber werden der Kreistag sowie die zuständigen Ausschüsse umgehend informiert.
- Nach sachlicher Bewertung der Prognose werden weitere Beschlüsse über die zukünftige Struktur und Aufgabenstellung der Kreisklinik Groß-Gerau getroffen werden.
Begründung:
Die Kreisklinik Groß-Gerau leistet derzeit einen wesentlichen Beitrag zur Notfall- und stationären Versorgung von rund 170.000 Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere im Mittel- und Südkreis. Angesichts der bestehenden finanziellen Herausforderungen sowie der laufenden Diskussionen ist es zwingend erforderlich, vor weitergehenden Entscheidungen eine sachliche und fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen.
Eine demografische und epidemiologische Prognose liefert die notwendigen Zahlen, Daten und Fakten, um die künftigen Versorgungsbedarfe realistisch einzuschätzen und faktenbasierte Entscheidungen über die Ausrichtung der Kreisklinik Groß-Gerau zu ermöglichen.